Euböa - Ausführliches Tagesprogramm
Euböa Ausführliches Tagesprogramm
1. Tag (Sa): Ankunft und Treffen mit der Gruppe
Treffpunkt Karystos: nicht weit vom Meer, ein wenig ausserhalb des Städtchens, befindet sich unsere Unterkunft.
Eine Zeit lang hatte sich Karystos zu Ehren des ersten griechischen Königs in Ottonopolis umgenannt. Im Altertum gehörte es neben Chalki und Eretria zu den 3 bedeutendsten Städten von Euböa. Karystos verfügte bereits sehr früh über eigene Münzen. Der buntfarbene Marmor war von den Römern sehr begehrt. Die Ausgrabung eines dafür eigenen Verwaltungsgebäudes zeigt die Wichtigkeit dieses Wirtschaftszweiges. Die Erklärungen der Archäologen im städtischen Museum zu dem Heiligtum der Ira auf dem Ochi sind vor diesem Hintergrund sehr unbefriedigend. Besser schmeckt es mir im Cava Doro, wo Sie wie zu guten alten Zeiten frisch gekochtes Essen in der Vitrine besichtigen können, bevor Sie bestellen.
Übernachtung: Karystos
2 Tag (So) Rundwanderung um Karystos mit dem Castel Rosso
Die von Venezianern erbaute Burg steht weithin sichtbar über Karystos. Die Umgebung ist von Gärten und Weinbergen geprägt. Das Viadukt das sie für ihre Wasserversorgung einrichteten ist noch heute zu sehen. Nicht weit davon befinden sich die sog. Kylindri, mächtige buntfarbige Säulen, welche wohl mit dem Ende der Römerzeit im Hang liegen blieben.
Übernachtung: Karystos Wanderzeit: ca 3 Std. / Anstieg ca 250 m
Tag 3 (Mo) Wanderung vom Platanendorf an einem Tempel vorbei zur Küste
Als weiteren Ausgangspunkt habe ich für die meisten Tage Potami gewählt. Es besteht die Möglichkeit, bei schönem Wetter die Berghütte unterhalb des Ochigipfels zu nutzen, soweit diese frei ist. Danach richtet sich die Reihenfolge der Wanderungen aus.
Vor oder nach der Dimosarischlucht ist eine einfache Pension in Kallianou mit Schluchtpanorama und hervorragenden Wandermöglichkeiten am Meer entlang die einzige Übernachtungsmöglichkeit, wenn wir auf mehrstündige Transfers verzichten möchten.
Von dem Platanen-beschatteten Dorf Platanistos wandern wir zur Küste und zum Dorf Potami. Unterwegs begegnen wir den beindruckenden Grundmauern eines Tempels aus hellenistischer Zeit. Wie der Name des an dieser Stelle bedeutenden Ortes lautete wissen wir nicht. Die kleine Kirche in der Nachbarschaft wurde mit Steinen aus dem Tempel gebaut. Im Laufe der Geschichte hatten verschiedenartige Katastrophen die Küsten des Südostens von Euböa entvölkert. Die letzte scheint sich zu Zeiten des ausgehenden Mittelalters abgespielt zu haben. Die Venezianer siedelten dann christliche Albaner an, deren Nachkommen noch heute den Südosten Euböas bewohnen. Die Älteren Leute sprechen zusätzlich zum Griechischen den eigentümlichen albanischen Dialekt.
Übernachtung: Potami Wanderzeit: 4 Std. / 300 m Abstieg
Tag 4 (D): Die einsame Bucht des antiken Hafenortes Kastri
Der Küste entlang geht es nach Kastri, das im Altertum ein Hafenort gewesen sein muss, weil es auch hier archäologisch bedeutsame Reste gibt. Unterwegs baden wir in einer einsamen Bucht und pikniken unter Olivenbäumen. In Kastri unterhält ein Fischer ein Kafeneion, wo wir uns einen griechischen Kaffe gönnen.
Übernachtung: Potami Wanderzeit: 4 Std./ 200 m Auf- 200 m Abstieg
Tag 5 (Mi) Wanderung an der Steilküste von Potami
Wir wandern auf schmalen Pfaden über die Steilküste zu einer schönen Bucht in den Norden von Potami. Da die Besatzung eines hier ankernden Fischerboote im zeitigen Frühjahr 2004 sich nicht vorstellen konnte, dass es wandernde Touristen gibt, hatten sie uns für Flüchtlinge gehalten, wie mir unser Wirt Kostas lachend erzählte. Der darauf alarmierten Küstenwache erschien unsere Hautfarbe allerdings schon von Weitem zu hell und nahm daher davon Abstand, uns auf eine kostenlose Bootsfahrt zum nächsten Marinestützpunkt einzuladen. Scheinbar war ich der einzige Wanderführer, der sich ausserhalb der Dimosarischlucht im Südosten Euböas bewegte.
Übernachtung: Potami Wanderzeit: 4 Std./ 300 m Auf- 300 m Abstieg
Tag 6 (Do) Die antike Bergbaustadt Archapolis
Von Evangelismos gelangen wir über Ziegenpfade die sich durch eine beeindruckenden Fels und Terassenlandschaft zu der Bucht von Archapolis ("Alte Stadt") schlängeln. Deutlich Spuren von Erz und Glasverarbeitung (durch Rennöfen) kennzeichnen den Hang über der Bucht an dem auch eine kleine Kapelle steht. Auf Ziegenpfaden gelangen wir zu den Felsen auf denen sich die Akropolis befindet. Von da aus gelangen wir in die bewaldetete Schlucht, durch die ein kleiner Bach plätschert. Auf der gegenüberliegenden Seite entspringt unter einer mächtigen Platane eine Quelle, die den Durst nach unserem Aufstieg löscht.
Übernachtung: Potami Wanderzeit: 4,5 Std./ 400 m Auf- 400 m Abstieg
Tag 7 (Fr) Panoramawanderung nach Amygdalia
Von Archapolis über Thymi erschliesst sich eine Panoramawanderung., die dem Meer entlang bis nach Amigdalia führt. Unterwegs finden wir in einer Schlucht eine alte Wassermühle. Nicht weit davon stürzt ein kleiner Wasserfall. Unter ihm können wir uns das nach dem Baden verbliebene Salz wegduschen. In einem Haus von Amigdalia konnte ich die eigentümliche Funktion eines Erddaches bei Regen erleben. Gerne erkläre ich Ihnen bei dieser Gelegenheit, wie die griechische Landbevölkerung ihre Flachdächer dicht bekam.
Übernachtung: Potami Wanderzeit: 4 Std./ 300 m Auf- 300 m Abstieg
Ruhetag Zeit länger den Ausblick auf den weiten Strand zu geniessen, der sich vor unserer Frühstücksterrasse ausbreitet.
Übernachtung: Potam
Tag 9 (So) Tiere und Pflanzen am Fluß entdecken
Eine weitere Wanderung am Fluss ("Potami", so heisst unser Ort) erschliesst eine Landschaft wie sie zur Zeit der Antike für weite Teile Griechenlands prägend war. Licht und Schatten zwischen den Bäumen, an denen sich Kletterpflanzen hochranken, lösen sich ab. Mächtige Platanen stehen an den Rändern des Wasserlaufs, kleine aus Holz und Steinplatten improvisierte Brücken führen auf die andere Seite, wenn man nicht über die mächtigen Flusskiesel balancieren will.. Libellen schweben über die Wasseroberfläche, eine Wasserschildkröte taucht unter altes Laub am Ufer. Manchmal huscht eine Schlange von einem besonnten Stein (keine Angst, ich wandere hier oft in offenen Sandalen).
Übernachtung: Potami Wanderzeit: 4 Std./ - 350 m Abstieg
Tag 10 (Mo) Wanderung durch einen Kastanienwald zum Hera-Heiligtum am Ochi-Gipfel
Von Epanochori aus überqueren wir eine mächtige Schlucht. Sie führt uns an einzelnen Schäferhütten vorbei zu einem Kastanienwald. In den oftmals ausgehöhlten Stämmen findet auch die griechische Eule ihren Nistplatz. Nicht weit vom Ochigipfel steht unsere Berghütte. An dem schönen Kamin werden wir den Abend verbringen. Die letzten 200 Höhenmeter bis zur Spitze führen durch eine dunkle Felslandschaft in der sich das Heiligtum der Ira (Hera) befindet, das im Volksmund Drachenhaus genannt wird. Wenn man hier in abendlichen Nebelschwaden vor den mächtigen mehrere Meter grossen Quadern steht, dann schleicht sich schnell ein kleiner Schauder ein.
Übernachtung: Ochi Wanderzeit: 1x 4 Std./ 700 m Aufstieg zur Hütte- wahlweise 2 Std. zum Gipfel 200 m Auf-200 m Abstieg
Tag 11 (Di) Wanderung durch die Dimosari-Schlucht
Über den Kamm des Ochis gelangen wir zum Dimosari, dessen Flusslauf seit alters her der Verbindung zwischen den abgelegenen Dörfern am Schluchtausgang und Karystos diente. Die Mauern der gepflasterten Wege sind bemoost. Iimmer wieder quert ein Bächlein, das den Grund der Schlucht sucht, wo der Dimosari fliesst. Auch wenn die Unterkunft in Kallianou nicht den Komfortwünschen eines breiten Publikums entspricht, spätestens die Terasse erweitert den Horizont, dem sich das dichte Grün der Schlucht und die wilden Berge in ihrer Schönheit zeigen. Woher sollen denn die guten Leute das Geld nehmen, wenn nicht gleich das Gebrumm von Reisebussen anfangen soll. Immerhin hat niemand statt dessen in Potami bleiben oder in Karystos übernachten wollen, obwohl ich dies anbiete**. Unserer Wirtin und ihre Mutter bieten uns ausserdem Essen aus eigenem Garten und und anderen lokalen Lebensmittlen.
Übernachtung: Kallianou Wanderzeit: 6 Std./ 150 m Auf- 1300 m Abstieg
12 Tag (M): Rundwanderung um Agathos
Die Rundwanderung über Agathos zeigt uns ursprüngliche Küstenlandschaft, eingestreute Terassen auf denen Getreide mit der Hand gesichelt wird. Alte Flaum- und Kermeseichen, sowie urtümliche Steinhäuser begleiten unseren Rückweg, über den schon mal ein Kaisermantel flattert. Auch die kleine Bucht von Kallianou lädt zum Bad abendlichen Bad ein.
Übernachtung: Kallianou Wanderzeit: 4,5 Std./ 350 m Auf- 350 m Abstieg
13 Tag (Do) Agios Dimtirios-Schlucht und Weinberge
Von einem weiter nördlich gelegenen Strand steigen wir die Schlucht von Agios Dimitrios hinauf. Ein schmaler Maultierpfad führt auf halber Höhe der Schluchtwände zu einer Öffnung, an der sich eine alte, byzantinische Kirche befindet und eine Gartenlandschaft beginnt. Hier wird auf Terrassen die Rebsorte für den charakteristischen Weisswein von Karystos gezogen, den Savatianó. Dann gelangen wir nach Ag. Dimitrios, das Dorf das der Schlucht den Namen gegeben hat. In einem Kafenion, unter alten Bäumen, warten wir auf das Taxi, das uns nach Karystos zurückbringt.
Übernachtung: Karystos Wanderzeit: 4,5 Std./ 500 m Auf- 150 m Abstieg
14 Tag (Fr) Tag zur freien Verfügung
Tag zur freien Verfügung, abends treffen wir uns zum Abschiedsessen
Übernachtung: Karystos
Heimreise , wenn Sie nicht länger bleiben können