Kommentar: Minoisches Kreta – Ostkreta I + II
In den sechziger und siebziger Jahren war der französische Forscher Paul Faure auf Kreta unterwegs. Seine Idee war einfach aber genial. Wenn die Kreter in vielen Details des Alltaglebens noch ähnlich wie vor 4000 Jahren lebten, dann liesse sich doch auch noch viel über die Vergangenheit in der Jetztzeit herausfinden. Übrigens geht er davon aus, dass die Kyklopensage schon zu minoischen Zeiten im Umlauf war. Sein Buch ist nur noch antiquarisch oder in gut geführten Bibliotheken erhältlich.
Auch wenn die alten Lebensumstände in Kreta sich in atemberaubender Geschwindigkeit geändert haben und die traditionelle Lebensweise sich weiter ändert, so ist dieser Aspekt der Reise der anmutigste. Mein persönlicher Ausgangspunkt für diese Reisen liegt eben nicht allein Sehenswürdigkeiten auf der Landkarte oder hinter Vitrinen von Museen abzuarbeiten, sondern die Möglichkeit wahrzunehmen, einem Land und einer Kultur in seinen Wurzeln begegnen zu können. Darin sehe ich den grossen Wert zu wandern, abgesehen davon dass es auch der Gesundheit enorm nützen kann. Darum lege ich Wert darauf auch ausserhalb gängiger Wanderwege unterwegs zu sein, das Wandergebiet möglichst kompakt zu gestalten. Es scheint mir wertvoller die Unterschiedlichkeit einer Landschaft auf kleinem Raum zu zeigen. Abgesehen kann man sich viel Fahrerei ersparen, wenn man bereit ist den Koffer einmal mehr zu packen. Und wenn wir bereit sind gewohnte Ansprüche, die sich aus der Realität der Reisefabriken ergeben haben, zu hinterfragen, dann haben wir die Möglichkeit für persönliche Erlebnisse.
Die meisten meiner Gäste haben langjährige Erfahrungen. Ein Komforthotel mag schönere Zimmer haben, das Personal mag zu mehr Freundlichkeit geschult sein, der Einstiegspreis kann deutlich geringer sein. Aber was nützt dies, wenn die Landschaft drum herum uninteressant geworden ist, das Essen schadstoffkontrolliert, aber aus der Fertigkette kommt.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei meinen langjährigen Gästen bedanken, die sich für die Nähe zu den Wanderwegen und zu persönlichem Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung entschieden haben. Eine Entscheidung, die mir die Möglichkeit geschenkt hat die Beziehung zu den griechischen Inseln über Jahre zu entwickeln. Dieses Geschenk möchte ich auch an Sie weitergeben.