Westkreta II - Ausführliches Tagesprogramm
Ausführliche Reisebeschreibung Westkreta II
Tag 1 (Sa ) Gelegenheit zum Stadtbummel und gemütlicher Abend in Chania
Chania ist eine der schönsten Städte Griechenlands. Sie können Ihren Ankunftstag nach Rücksprache vorverlegen, um die Altstadt und den Volksmarkt länger zu geniessen. Am Abend treffen wir uns in der Rezeption. Kurze Vorstellung des Programms durch den Wanderführer, anschliessend machen wir es uns in einer der schönen Tavernen gemütlich. Was es sonst noch sehenswertes in Chania gibt erfahren sie aus Ihren persönlichen Reiseunterlagen
Übernachtung: Chania
Tag 2 (So) Fahrt nach Agia Irini und Wanderung Richtung Südküste
Mit dem Bus gelangen wir in einer guten Stunde nach Agia Irini, können einen Blick auf 2 alte byzantinische Kirchen werfen und steigen durch die gleichnamige Schlucht Richtung Sougia ab. Am Ende begegnet uns noch ein leerstehenden Klosters, in dessen Garten ein Orangenbäume und ein schönes Kampanile stehen.
Übernachtung: Sougia-Moni. Wanderzeit: 4Std. Aufstieg 100 m, Abstieg 500 m
Tag 3 (Mo) Küstenwanderung auf Ziegenpfaden
Zuerst eine Bootsfahrt zur Domatabucht, die unterhalb von 3 gewaltigen Terrassen liegt, die durch Konglomerate von Kieselsteinen entstanden sind. Anschliessend bietet sich die Gelegenheit diese Terrassen zu erkunden und die Oleanderbüsche der Schlucht von Oben zu betrachten. Der Ziegenpfad, der sich hochtrabend Europäischer Wanderweg nennt, erfordert zumindest immer wieder hohe Konzentration. Die teilweise unnötig ausgesetzten Stellen, die durch die Markierungen des griechischen Alpenvereins entstanden sind, umgehe ich möglichst über den alten Pfad. Unterwegs begegnen uns Bienenkästen, die in ausgesetzten Felsnischen stehen. Der in den sonnenreichen Hängen wachsende Thymian liefert einen begehrten Honig, mit dem Sie beim Frühstück Bekanntschaft machen können. An der Tripitibucht baden und pikniken wir. Wer Durst hat oder sich das Salz abwaschen möchte gräbt sich im Kies ein Süsswasserloch. Am späten Nachmittag Küste entlang. Bademöglichkeiten, vor einer prächtigen Naturkulisse die hoffentlich noch ein paar Jahre unverbaut bleibt. Mit dem Boot kehren wir nach Sougia zurück.
Übernachtung: Sougia-Moni. Wanderzeit: 4Std. Auf- /Abstieg 300 m.
Tag 4 (Di). Zur ehemaligen Kultstätte der Sonne (Ilios)
Aus der Tripitischlucht gelangen wir zur ehemaligen Kultstätte der Sonne (Ilios), ein Platz der heute dem Propheten Ilias geweiht ist. Kretischer Majoran duftet uns beim Aufstieg entgegen: Auf der Ikone in der Gipfelkirche hat der Prophet die Zügel des Sonnenwagens in die Hand genommen und fährt wie sein Vorgänger, der griechische Sonnengott, über das Himmelsgewölbe. Mittags sitzen wir nah am Meer, im Schatten eines alten Olivenbaums . Ein paar Schritte davon steht ein altes Kirchlein mit sehenswerten Fresken. Davor erstreckt sich ein Band aus Felsen und grünen Büschen zwischen denen viele Quellen entspringen, nur um nach einigen Metern ins Meer zu fliessen. Unternehmungslustige finden einen kleinen Kieselstrand. Unterwegs begegnen ihnen aufregende Naturskulpturen.
Übernachtung: Sougia-Moni. Wanderzeit: 5 Std. Auf- /Abstieg 500 m.
Tag 5 (Mi) Durch lichte Eichen- und Zypressenwälder zum Omalos
Am Rande der Agia Irini Schlucht verläuft zwischen 1000 und 1400 m Höhe ein schmaler Pfad auf dem Sie die Schönheit der Zypressen und Kermeseichenwälder sehen können, die bis vor 250 Jahren noch ein Drittel Kretas bedeckten. Diese Wälder sind dabei sich ohne menschliche Hilfe zu regenerieren und nach zu wachsen, interessanter weise trotz frei umher laufender Haus und Wildziegen. Wie dies möglich ist und wie die Natur sich selbst hilft, zeige ich den geneigten TeilnehmerInnen gern. Zwischendurch gibt es grandiose Aussicht auf die Dörfer des Selinoubezirks. Mit ein bischen Glück fanden wir 2007, nicht weit von unserem Pausenplatz, Kuckucksorchideen. Auf dem Weg zu unserem gemütlichen Hotel nehmen wir die Gelegenheit zu einer urigen Einkehr im Hirtenkafenion von Pavlos Bultadakis wahr.
Übernachtung: Omalos. Wanderzeit: 6 Std/. Aufstieg 800 m, Abstieg 400 m
Tag 6 (Do). Auf den ersten 2000er, den Gingilos
Der Aufstieg zum Gingilos vollzieht sich durch den oberen Teil der Samariaschlucht. Der weit leuchtende Gipfel ist auch das Wahrzeichen über dem Omalos. Der Blick fällt auf das gegenüberliegende Pachnesmassiv und die wilde Tripitischlucht, in deren Höhlen die kretische Wildziege (Agrimi , Kri Kri)den Tag verbringt. Der Wirt des Cafes über der Samariaschlucht zeigt den Besuchern gern die Steinböcke durch ein aufgestelltes Fernglas, wenn diese am späten Nachmittag aktiv werden. Auf den letzten 300 Höhenmetern zur 2080m hohen Spitze muss man sich schon ab und zu am Fels abstützen. Dies als Klettern zu bezeichnen wäre übertrieben. Bis in den Sattel auf 1700m Höhe hinauf ist der Weg gut ausgebaut. Die Linoseliquelle ist ein gern genutzter Treffpunkt. Das Wasser der Quelle ist sehr kalt. Die Kreter behaupten, es wäre so kalt, dass den Agrimis davon die Zähne ausfallen würden.
Übernachtung: Omalos. Wanderzeit: 6 Std. Auf-/Abstieg 800 m.(Teilwanderung je nach Belieben, da Hin- und Rückweg identisch sind).
Tag 7 (Fr) Die Samariaschlucht muss kein Bad in der Menge sein
Wir durchwandern sie in einer Tageszeit zu der touristische Heerscharen schon fast am Ziel sind. Anfang Mai treibt der kretische Stendelwurz seine ersten Blütenknospen, dagegen sind die meisten Pfingstrosen bei Agios Nikolaos schon sehr verblüht. Sehenswert ist auch das Dach dieser alten Kirche, das ganz aus Steinplatten besteht. Sie wird von ca 300 Jahre alten und sehr hohen Zypressen umstanden. Bei der archäologischen Untersuchung von Agios Nikolaos wurden die Reste eines antiken Heiligtums entdeckt.. Beim alten Dorf von Samaria, das bei der Gründung des Nationalparks verlassen wurde, öffnet sich die Schlucht und gibt den Blick auf die Gipfelwelt und hohen Schluchtwände frei. Auch ist es immer wieder möglich „Steinböcke“, die Kri Kris zu beobachten. Nach Samaria wird die Schlucht an den „Eisentoren“ Sideroportes bis zu 3m schmal, während die Felswände bis zu 500m aufsteigen. Seltene Pflanzen haben sich in die Felswände eingenistet. Bäume wachsen als Skulpturen in den Wänden. Das Wasser das zwischendurch verschwunden war kommt an einer mit grossen Platanen bewachsenen Stelle wieder zum Vorschein. Es gibt kleine Kanäle die eine Kette von Wassermühlen speisten.
Übernachtung: Agia Roumeli. Wanderzeit: 5-6 Std. Abstieg 1300 m.
Tag 8 (Sa). Ruhetag am Meer
In Agia Roumeli liegt der belebte Teil des Strandes auf der rechten, der ruhige auf der anderen Seite des Flusses. Ob Sie sich für Sonenschirme oder die schattenspendenden Ausformungen mächtiger Kiesel entscheiden, die der linke Strand bietet, ist Ihnen überlassen.. Die Kirche am Schluchteingang entpuppt sich beim näheren Hinschauen, als ehemaliger Apollotempel. Der Weg zum verlassenen Türkenkastell führt von dort den Berg hinauf und kommt am alten Dorf in der Schlucht wieder aus.
Übernachtung: Agia Roumeli.
Tag 9 (So). Über die 600m hohe Klippe ins Bergdorf Agios Joannis
Nach Agios Pavlos verlassen wir den Küstenweg und seine weiten Kieselstrände, die in der Morgendämmerung schimmern Auf einem alten Hirtenpfad erreichen wir die über 600 m hohen Klippen vor Agios Joannis. Eine kleine Kirche mit Fresken und ein tausendjähriger Olivenbaum begegnen uns noch vor dem Kafenion, wo wir nach Möglichkeit mit Schafskäse gefüllte Pfannkuchen („Pita Sfakiani“)verzehren, die mit reichlich Thymianhonig bestrichen werden. Dieses Dorf war bis vor 20 Jahren durch die Aradenaschlucht von der Aussenwelt getrennt. Der heutige Besitzer des Kafenions Janis Zouridis betrieb mit 2 Maultieren, von denen jedes über 100kg tragen konnte, den Transport schweren Gepäcks bis zur nächsten Strasse, was in jeder Richtung 2 Stunden in Anspruch nahm. Ende 1987 wurde die Aradenabrücke in Betrieb genommen, inzwischen gibt es sogar eine asphaltierte Strasse ins Dorf. In Aradena steht die byzantinische Kirche des Hl. Michael, die kürzlich restauriert wurde.
Übernachtung: Anopolis. Wanderzeit: 6 Std. Aufstieg 800 m, Abstieg 200 m
Tag 10 (Mo) Die Besteigung des Pachnes (2453m) ist ein Ausflug in eine märchenhafte Stille
Schaut man aus dem Fenster unseres kleinen Hotels leuchtet schon am Morgen der 2400 m hohe Vorgipfel des Pachnes. Dieses Bergmassiv ist auf den ersten Blick eine hügelige Schotterwüste, deren Täler den Anblick einer vulkanischen Mondlandschaft bieten. Genauer gesagt handelt es sich um sogenannte Dolinen, Einbrüche von Höhlen, die sich im Kalkstein gebildet hatten. Daher läuft man in vielen Halbkreisen und dies allein führt schon dazu, dass man die Entfernungen sehr schwer einschätzen kann. Zusätzlich herrscht rundherum eine völlig Stille. Unter den tropfenden Enden von Schneefeldern wachsen weisse Krokus und zartblaue Priscilla. Sind die Schneefelder auf den langen Abhängen der Gipfelwelt noch gross genug, kann man auf seinen Bergschuhen wie auf Kurzski zu Tal fahren. Dann wandern wir über den nach Süden steil abfallenden Rändern des Massivs mit Panoramablick aufs lybische Meer. Tief unter uns die Hochebene von Anopolis und in der Ferne Gavdos.
Übernachtung: Anopolis. Wanderzeit: 6-7 Std. Auf- / Abstieg 1100 m.
Tag 11 (Di) Durch die Aradenaschlucht zur Marmorbucht
Den Eingang zu dieser Schlucht nehmen wir über die Zick Zack Linien des alten Eselspfades nach Aradena. Über uns die eher rot gefärbten Schluchtwände in denen die immergrüne Lorbeereiche wächst. In den Felsen sind viele Ziegen unterwegs. Deswegen sollte man es vermeiden, unmittelbar unter ihnen zu laufen, weil sich da schon mal ein Stein lösen kann. In den unerreichbaren Stellen blüht die Riesenglockenblume. Der neu angelegte Pfad im oberen Teil erspart das Steigen mit Eisenleitern oder Seilen. Im unteren Teil ist es hilfreich sich am Felsen auszubalancieren oder aufzustützen, ohne dass hier von Bergsteigen geredet werden muss. Allgemein ist die Schlucht bei individuellen Wanderern beliebt, so dass man immer wieder auf ein paar Leute treffen kann. Wer sich bei der zweiten Abzweigung nach Livaniana Zeit nimmt, kann das Ein und Ausfliegen der majestätischen Gänsegeier beobachten, die in den steilen Wänden zu Hause sind. Vor dem Abendessen lässt sich noch leicht ein Besuch in der Käserei einrichten, um selbst einmal zu sehen wie Schafskäse hergestellt wird oder um sich mit einem praktischen Andenken zu versorgen. Frischen Anthotiro (Ricotta) mit Salat nehmen wir im Kafenion der Familie Glimenakis zu uns, wo sich auch die alten Männer mit ihren schwarzen Kopftüchern aufhalten.
Übernachtung: Anopolis. Wanderzeit: 4 Std. Abstieg 600 m.
(individuelle Zusatzwanderung auf alten Pfaden nach Chora Sfakion oder Anopolis möglich ca. 2 - 2,5 Std.).
Tag 12 (Mi) Der alte Weg zur Askifouhochebene
Durch ein Schluchtengewirr wandern wir über alte Hirtenpfade durchs Landesinnere an den Ruinen verlassener Dörfer vorbei. Wenn ich erzähle, das diese 6 stündige Wanderung ursprünglich der Weg zur Busstation nach Chania war ernte ich ungläubiges Kopfschütteln. Unterwegs sehen wir die Sprossen des kretischen Bergtees ( Sideritis syriacae, „das syrische Gliedkraut“. Auf dieser Strecke begegnet Ihnen vielleicht einmal ein Hirte. Ausgedehnte Kermeseichen- und Zypressenwälder säumen den Weg. Adler und Geier haben hier ihr Revier. Nach einem längeren Abstieg erreichen wir die Askifouebene, wo wir in einem gemütlichen Kafenion den Bus nach Frangokastello abwarten.
Übernachtung: Askifou. Wanderzeit: 6 Std Auf-/Abstieg 700 m
Tag 13 (Do) Die Kalikratis-Schlucht
Von Frangokastello wandern wir zum stolzen Kalikratis. Fast herrschaftliche Häuser liegen auf felsigen Erhebungen, die aus einer Zeit stammen, wo reiche Schiffsbesitzer aus Chora Sfakion wohnten. Auch von Piratenkapitänen habe ich gehört. Die Ebene lässt saftige Wiesen und grossen Flaumeichen an den Rändern des Kessels grünen. Ringsum erheben sich schwer zu begehende Berge, die aus einer Mischung von spitzen und löchrigen Steinen sind sowie eine nicht zu unterschätzende Schärfe besitzen. Hier habe auch ich keine Lust querfeldein zu gehen. Nach Piknik und Siesta besuchen wir eines der Kafenions. Ein stolzer älterer Herr empfängt uns. Er hat die imponierende Statur eines Sfakioten, welche die Körpergrösse in den meisten Provinzen von Griechenland bei weitem übertrifft. Am Nachmittag können wir mit Panoramablick auf das am Meer gelegene venezianische Kastell zurückwandern oder mit dem Auto abgeholt werden. Gleichfalls bietet sich auch eine individuelle Variante des Heimweges über die Asfendosschlucht an. So mancher hat den Aufenthalt in unsrem schönen Hotel am Meer (Babis & Poppy ) in Frangokastello verlängert. Bei der sympathischen, unaufdringlichen Familie und dem guten Essen lässt sich das Leben geniessen.
Übernachtung: Frangokastello. Wanderzeit: ca 3 Std. Aufstieg 600 m (Zusatzwanderung 2,5 – 3,5 Std 600 m Abstieg).
Tag 14 (Fr) Rückkehr nach Chania
Über viele Kehren und den Pass bei Imbros zurück nach Chania. Wer bei der Besichtigung des schönen Chania bisher zu kurz gekommen war, kann z. B. die Markthallen nachholen. Da auch die Strände nicht weit von unserem Hotel liegen, lässt sich auch ein Bad im Meer ermöglichen. Abends feiern wir Abschied, tauschen Adressen aus oder Wiedersehenstermine aus.
Übernachtung: Chania
Tag 15 (Sa) Heimkehr, wenn Sie nicht länger bleiben können.