Westkreta - Ausführliches Tagesprogramm
Ausführliche Reisebeschreibung Westkreta - Küstenwanderung
Wir folgen der Südküste Kretas in den südwestlichen Bezirken Selinou und Sfakia. Vom Korallensand von Elafonisi wandern wir bis nach Chora Sfakion. Diese Wanderung führt durch die verschiedenen Landschaftstypen, die warmen Zonen Kretas. Diese sind ab Ende März bis Ende Oktober weitgehend regenfrei. Im Frühjahr ist das Baden oft möglich, im Herbst eine warme Wonne. Bis in den Mai hinein sind verschiedene Orchideenarten zu sehen. Im zeitigen Frühjahr befinden sich Adler und Geier noch in den tieferen Tälern, bevor sie im Gefolge der Herden in die Berge ziehen. Liebhaber byzantinischer Wandmalerei sehen neben anderen ausgemalten Kapellen, in Anidri und Moni die Werke von besonders herausragenden Künstlern wie Damaskinos. Im Tal des antiken Lissos sprudelt noch die Heilquelle unter dem Apollotempel. Im Kafenion von Moni (Sougia) waren wir oft um die Gastfreundschaft von Angeliki und ihrer Familie zu geniessen. Inzwischen pflegen Ihr Sohn Michalis und seine Frau Monika das Andenken von den Eltern. Durch die Schlucht von Agia Irini führte ein Weg zu den Schäfern des Omalos auf, deren Hymne in „Alexis Sorbas" zu hören war. Nach der Samariaschlucht bleiben wir in Anopolis, das sich über Finica, dem antiken Phoenix befindet. Anfang und Ende der Reise erleben Sie in der ehemaligen Venezianerstadt Chania, die zu den schönsten Städten des heutigen Griechenlands zählt. Sie können Ihren Aufenthalt individuell verlängern, in dem Sie z. B. schon freitags oder samstags ankommen und erst sonntags wieder fahren.
Durch die Kombination von Wanderungen und Bootsfahrten kann es zu Änderungen kommen, die von der Wetterlage bedingt sind.
Reine Wanderzeit ca 3 Std pro Tag (+Pausen), die durch Zusatzwanderungen ausgedehnt werden können - maximaler Anstieg 250 m: leicht –sehr leicht
Tag 1 (Sa) Ankunftstag in der Venezianerstadt Chania:
Wir treffen uns am ersten Abend auf Kreta in einer guten Taverne, wo Sie Bekanntschaft mit gutem griechischem Essen machen können. Falls Sie früh ankommen (hier ist noch nie jemand zu früh angekommen): Hier lässt sichs leben! Warum nicht mal einen Tag durch die verwinkelte Altstadt oder an den langen Promenaden des venezianischen Hafens schlendern, den quirligen Volksmarkt am Samstag oder das archäologische Museum besuchen, das in den Arkaden einer ehemaligen Kirche untergebracht ist. Dort finden Sie einige Stücke minoischer, archaischer, sowie römischer Herkunft die aus den Gebieten stammen, die wir im Westen von Kreta durchwandern werden. Was Sie sonst noch im schönen Chania tun können, finden Sie in Ihren Reiseunterlagen.
Übernachtung: Chania
Tag 2 (So) Strand und Schluchtwanderung nach Anidri
Fahrt nach Paleochora Küsten- und Schluchtenwanderung nach Anidri.
Nach einer Fahrt über Bergstrassen und Olivenhaine gelangen wir zu dem Städtchen Paleochora. Hinter dem östlichen Badestrand von Paleochora beginnt eine die kleine Schlucht in der Sie mit Ziegen und Orchideen Bekanntschaft schliessen können. Am Ende gelangen Sie nach Anidri. Die Wandmalereien in Kirche des Dorfes stammen von Johannes Pagomenos ca 1323. Die ehemalige Schule beherbergt inzwischen ein beliebtes Restaurant.
Übernachtung: Paleochora. Wanderzeit: ca. 3 Std. Aufstieg ca. 250 m
Tag 3 (Mo) Zu den Säulen Viennas
Vom Kap Krios beginnt ein Wanderweg zu dem verlandeten Hafen von Vienna. Säulen, die beim Entladen vor 2000 Jahren ins Wasser gefallen waren, liegen jetzt am Strand und dienen den heutigen Besuchern als Sonnenbank. Die Verlandung ist ein Ergebnis ansteigender Landmassen, die sich im Laufe der letzten Jahrtausende um mehrere Meter gehoben haben. Dieses Schicksal hat viele Häfen an der Südküste Kretas ereilt. Es gibt im Hinblick auf die Erforschung der Südküste Kretas noch viele Details zu erörtern. Wer ein Stück weiter gehen möchte gelangt an eine Kapelle. In ihrer Umgebung befindet sich eine Quelle, die der verlassenen mittelalterlichen Siedlung das Wasser brachte. Vielleicht war hier ein Ableger der Stadt Vienna.
Reine Wanderzeit 3 Std. Anstieg ca. 200 Abstieg 200 m/ Zusatzwanderungen zur Kirche ca 1,5 Std oder nach Koundoura 1 Std und weiter möglich Ü: Paleochora
Tag 4 (Di) Die Lagune von Elafonisissos
Der Küstenpfad von Vienna geht in eine Mischung aus kleinen Dünen und Felsen über, die mit Meereszypressen bestanden sind. Diese Bäume brauchen viel Sand und Zeit um zu wachsen. Sie stehen bevorzugt an den Westküsten griechischer Inseln. Zur Insel Elafonisi waten Sie durch eine Furt, bei der das Wasser bis zur Hüfte reicht. Von August bis Oktober blüht dort die Meereslilie. Im zeitigen Frühjahr ist die Zahl der Besucher von Elafonisi noch sehr klein. Reine Wanderzeit 3 Std. Anstieg ca. 50 Abstieg 50 m/
Zusatzwanderung nach Chrissokalitissa und seinem malerischen Kloster ca 1,5 Std möglich Ü: Paleochora
Tag 5 (Mi) Wanderung nach Lissos
An der Felswand vor dem heutigen Hafen von Sougia, dem antiken Siya können Sie eine 3 m hohe Verfärbung erkennen. Sie ist das Ergebnis einer ruckartigen Hebung Südkretas durch ein katastrophales Erdbeben im 6. Jhd. Es richtete die Städte der damaligen Zeit zugrunde weil es die Häfen aufs Land warf. Vom heutigen Hafen steigen wir durch eine schattige Schlucht auf einen kleinen Bergkamm und dann in das Tal von Lissos ab. In der Schlucht können Sie den kretischen Diktamo Tee sehen, soweit er für die Ziegen nicht erreichbar ist. Auf dem Bergkamm hatte ich einmal das Glück im zeitigen Frühjahr die kretische Schachbrettblume zu finden. Im Herbst blühen hier rosa Alpenveilchen. Das Frühjahr beschert neben Orchideen das weisse kretische Alpenveilchen. Reine Wanderzeit ca. 2 Std. bei Bootsabholung/ Auf- und Abstieg ca. 200m / mögliche Zusatzwanderung: Rückweg:2 Std /Ü: Moni-Sougia
Tag 6 (Do)Wanderung nach Agios Antonios ( Charéi)
Eine Panoramawanderung auf dem alten Küstenpfad nach Agia Roumeli bringt uns zu durch eine Schlucht zu der Felsenbucht Charei. Auf ihren kleinenTerrassen wurden bis in die Nachkriegszeit kleine Felder bestellt. Auf ihnen wächst jetzt der echte Thymian, dessen blau-lila Blüte ihren Höhepunkt im Juli findet und die Grundlage des geschätzten Thymianhonigs ist. An ihrem Rande steht im Schatten alter Olivenbäume eine kleine Doppelkirche, die dem Heiligen Antonius und der Panagia geweiht und mit Fresken geschmückt ist. Besonders bemerkenswert in dieser Bucht sind die vielen ganzjährigen Quellen die auf nur ein paar Meter Länge direkt ins Meer fliessen. Der Felsstrand hat grössere und kleinere Becken in denen sich das Wasser aufheizt. Aus den kleinen Löchern wird noch heute im August Salz geerntet, eine Methode wie in uralten Zeiten.
Auf und Ab 200m /Gehzeit Hin- u. Rückweg ca 4 Std/ Teilstrecke 2 Stunden bei Abholung durch Boot /Ü: Moni-Sougia
Tag 7 (Fr) Wanderung nach Moni
Über Livadas gelangen wir nach Moni. Dort befindet sich auf dem Dorffriedhof die Nikolas-Kirche. Dieser Friedhof hat eine Tradition, die wohl bis auf die Zeiten der sagenhaften Minoer zurückgeht. Die Wandmalereien von Damaskinos wurden vor ein paar Jahren restauriert. Auf dem Weg dorthin passieren wir die Kirche der Panagia mit ihrem Campanile und Orangenbäumen sowie das Dorf Livadas, wo ich 10 Jahre wohnte. Im Tal beginnt die Agia Irini Schlucht, die zu den grossen Waldgebieten um den Omalos führt, dem Schauplatz der Omalos Vendetta. Im einfachen Kafenion erzähle ich gern was es mit den wilden Zeiten auf sich hatte. Um keine Befürchtungen aufkommen zu lassen, die Blutrache betraf nur die einheimischen Kreter untereinander. Die Fremden standen unter dem Schutz des Gastrechts. Im zeitigen Frühjahr sind Teile der Omalosebene mit einem Meer aus Tulpen bedeckt.
Reine Wanderzeit 3 Std/ Auf- und Abstieg 200m Zusatzwanderung: Eingang der Schlucht von Agia Irini:1,5 Std Ü: Moni-Sougia
Tag 8 (Sa) Ruhetag
Gelegenheit am Strand von Sougia faulenzen, von einem Hügel der Agia Irini Kirche auf die weissen Berge zu schauen oder auf die Schluchtwanderung von Agia Irini zu gehen. Ü: Moni-Sougia oder Ag. Roumeli
Tag 9 (So) Die Samariaschlucht
Die berühmte Samariaschlucht wird im zeitigen Frühjahr nur von wenigen Wanderern besucht. Vor dem 1. Mai kann die Schlucht nicht von Oben durchwandert werden. Auch wenn ich die Samariaschlucht mehr als 50 mal durchwandert habe es gibt auch für mich immer Neues zu entdecken. Botanisch aufmerksamen Besuchern begegnen in den steilen Felswänden viele Pflanzenarten sg. Chasmophyten, die sich in unzugängliche Nischen zurückgezogen haben. Mit einem Quantum Glück sehen sie im späten Frühjahr die Kuckucksorchidee, die kretische Stendelwurz, den kretische Steinbock (Wildziege) von den einheimischen Kri Kri genannt. An der Kapelle von Agios Nikolaos (im Zeitigen Frühjahr evtl. nicht erreichbar) befinden sich mächtige alte Zypressen, die vom Altertum bis vor 300 Jahren ein Wahrzeichen für Kreta waren. Gern gebe hier zu schon länger bekannten Forschungen über die Wälder Kretas Auskunft. Die gängige Reiseliteratur bedient, mangels Willen zu besserem Wissens und eigenständigen Beobachten, so gut wie immer die gängigen Vorurteile über böse Ziegen. Vor dem Meer können wir die alten Dörfer von Samaria und Agia Roumeli im Kontrast zur "Küstenarchitektur" betrachten. Die Gehzeit beträgt je nach individueller Verfassung und Geschmack 2 bis 6 Std mit entsprechenden Steigungen und hängen von der Wasserhöhe des Flusses ab, der in Agia Roumeli endet. Ü: Agia Roumeli
Tag 10 (Mo) Agia Roumeli-Agios Pavlos
Der Küstenweg von Agia Roumeli nach Chora Sfakion bietet einen bemerkenswerten Halt. Hier befindet sich die byzantinischen Kapelle von Agios Pavlos. Eine Quelle sprudelt dort kurz vor der Brandung ins Meer. Im Sommer ist die kleine Taverne geöffnet. Im zeitigen Frühjahr nehmen wir unser Picknick im Schatten mächtiger Kiefern oberhalb der langen Kieselstrände ein und kehren durch den Kiefernwald, der sich in die weissen Berge hochzieht zurück. Mögliche Zusatzwanderung: Die Burg von Agia Romeli
Übernachtung: Agia Roumeli oder Finica. Wanderzeit: Hin und Rück ca. 3 Std. Auf- und Abstieg 100 m.
Tag 11 (Di) Von Anopolis nach Agios Joannis
Von dem malerischen Agios Joannis und seinen Kirchen, nehmen wir den Panoramaweg nach Anopolis. An der Klippe, wo der Pfad nach Agia Roumeli beginnt, geniessen wir die Aussicht auf die Weiten des lybischen Meeres. Agios Joannis war bis Anfang 1986 nur zu Fuss oder per Maultier zu erreichen. Strom und Wasser liessen in Agios Joannis lange auf sich warten. Die einzige Verbindung waren der Maultierpfad und die Telefonleitung. Seit 1986 gibt es die Brücke über die Schlucht von Aradena. Diese Brücke wird inzwischen von Bungeespringern genutzt, die sich nicht wie wir mit dem atemberaubenden Blick in die Tiefe der Schlucht begnügen wollen. Die malerischen Fotos der Kirche und Häuser von Aradena sind beliebte Stützen der Erinnerung an diese wilde Landschaft. Reine Wanderzeit 3Std/ Auf- und Abstieg 250m Teilstrecke 2 Std Zusatzwanderungen von 1Std oder mehr sind möglich Ü: Anopolis
Tag 12 (Mi) Die Aradenaschlucht und Gänsegeier
Von dem Hirtenpfad, eine Stunde vor dem heutigen Anopolis, biegt der Weg hinter dem Bergdorf Livaniana zur Aradena Schlucht ab. Unterwegs kommen wir an der Geierquelle vorbei, von der wir oft die Geierkolonie beobachten konnten, die in den steilen Felshängen brüten. Nicht weit vom Ausgang der Schlucht blühen im Mai die blauen Riesenglockenblumen in den Felsspalten. Am Ende befinden wir uns in der Marmorbucht wieder. Das kleine Cafe über der Bucht ist sehr beliebt bei Wandergruppen und Individualisten. Ein Künstler hat hier umfangreiches Foto- und Bildmaterial ausgelegt. Anschliessend wandern wir über den steilen Küstenpfad nach Finika (Palme) das im Wahrzeichen dieses Baumes steht. Wanderzeit von bis Marmara ca. 3 Std. Bis Finika 45Min Aufstieg 50m und Abstieg ca. 250m/ Zusatzwanderung ca 1,5 Std nach Livaniana möglich Ü: Anopolis
Tag 13 (Do) Der alte Küstenweg von Finix nach Chora Sfakion
Wir vollenden den Küstenpfad von Finix über Loutro nach Chora Sfakion. Am späten Nachmittag bietet sich die Gelegenheit über Loutro nach Chora Sfakion zu wandern und mit dem Schiff zurück zu fahren. Der Pfad läuft direkt über dem Meer zur Süsswasserbucht (Glika Nera) und endet, in Chora Sfakion. Der letzte Teil dieses Pfades wurde direkt in die Felsen eingehauen! Kurz vor dem Städtchen begegnen wir der Stelle, wo sich die Ilingas Schlucht zum Meer hin öffnet. Im Altertum bildeten die Schluchten die besten Transportwege um das wertvolle Holz aus den Bergen ans Meer und von dort aus bis an die afrikanischen Küsten zu verschiffen. Insofern waren die Städte an der Südküste nicht nur auf einen Seehafen, sondern auch auf Schluchten angewiesen. Ob es in der Antike ein Stausytem wie Im Schwarzwald des 18. und 19.Jhd gab, darüber habe ich so gut wie nichts gefunden. Vielleicht reichte auch ein Rinnsal um die Stämme auf glitschigen Steinen ins Tal zu ziehen. Im Schatten dieser Holzindustrie, gab es dann Möbelbauer, Ton und Glasbrennereien. Mit dem Fortfall der Handelsverbindungen zum gegenüberliegenden Afrika erlahmte auch die Bedeutung der kretischen Südküste.
Tag 14 (Fr) Rückkehr nach Chania
In aller Frühe geht es im Bus über 1000 m Höhe über der Imbros Schlucht nach Chania, das bis 1972 auch Hauptstadt von Kreta war. Es bleibt genügend Zeit um Chania zu geniessen/ Einkäufe etc., zu erledigen oder den nahen Badestrand von Chania aufzusuchen Abends feiern wir Abschied.
Übernachtung: Chania
Tag 15 (Sa) Heimreise, wenn Sie nicht länger auf Kreta bleiben können
Auf bald in…, .zu einem kleinen Wiedersehen (Verabreden am Abschiedsabend nicht vergessen).